Aktuelles
Große Freude im Kongo
Ehepaar Alexandra und Hans Herold und Friederike Enser begleiteten Missionspfarrerin Barbara Müller auf der zehntägigen Besuchsreise. Auch der Afrikareferent unseres Missionswerks, Pfarrer Michael Volz, hatte sich unserer Delegation angeschlossen.
Zum mehrstündigen Festgottesdienst am Sonntag in der Bischofskirche waren alle Gemeinden der näheren Umgebung eingeladen und wirkten mit ihren Chören mit. Feierlich wurden die 4 Posaunen aus Bad Windsheim präsentiert, die als Gastgeschenke übergeben wurden.
Drei Tage verbrachte die Delegation in der Missionsdiözese l’Ocean. Um Bischof Lunungu zu entlasten, wurde dort ein eigener leitender Pfarrer, Vigile Thilulu, eingesetzt. In seinem Bereich liegt die Gemeinde Thsela, in der unser viertes Schulbauprojekt begonnen hat.
Vor Ort konnten wir uns überzeugen, dass der Erweiterungsbau mit 6 Klassenzimmern dringend nötig ist. Die vorhandenen Räume platzen aus allen Nähten.
Auch unser erstes Projekt, die Schule Lufulu in Boma, und das dritte, die Martin-Luther-Schule in Kinshasa, haben wir besucht. An allen Standorten läuft der Betrieb und werden die Kinder mit viel Engagement unterrichtet, auch wenn die Lehrer mit vielen Schwierigkeiten zu kämpfen haben:
- Sie bekommen oft wenig oder kein Gehalt, weil die Eltern die Schulgebühren nicht bezahlen können und auch der Staat die Gehälter nicht oder nur sporadisch bezahlt
- Es fehlt an Lern- und Lehrmaterial. Oft sind die Lehrbücher nicht einmal für die Lehrer in ausreichender Zahl vorhanden.
- Völlig unzureichende Toilettenanlagen an den Schulen
- Kein sauberes Trinkwasser an der Schule und zuhause, was zu vielen – oft auch tödlich verlaufenden – Durchfallerkrankungen der Kinder führt.
- Mangelernährte Kinder und keine Mittel für eine Schulspeisung
In den besuchten Gemeinden trafen wir auf eine lebendige Gemeindearbeit, die in der Regel in drei Gruppen geschieht: Männer für Christus, Frauen für Christus und Jugend für Christus. Da die Gemeinden wachsen, wünschen sie sich neue bzw. größere Kirchen und Mittel für die Gemeindearbeit. Auch diakonisch möchten sie sich engagieren und z.B. Nähkurse für junge ledige Mütter anbieten, die so eine Einnahmequelle zur Existenzsicherung bekämen.
Viele Gemeindemitglieder sind sehr arm und können kaum etwas aufbringen, um auch noch die Gemeindearbeit zu unterstützen. Deshalb arbeiten die meisten kirchlichen Mitarbeiter inklusive Pfarrer ehrenamtlich und gehen daneben einem anderen Broterwerb nach. Oft sind es auch die Ehefrauen, die in die Bresche springen. So betreibt die Frau von Bischof Lunungu einen Handel mit Trinkwasser und noch einen Verkaufsstand auf der Straße. – Ich denke an Käthe Luther, die ihrem Mann Martin als tüchtige Hausfrau den Rücken freihielt und für das tägliche Brot auf dem Tisch der Familie sorgte.
Mit großer Dankbarkeit für die guten Lebensbedingungen bei uns in Deutschland sind wir wieder heimgekehrt.
Wenn Sie unsere Partnerschaftsarbeit im Kongo unterstützen möchten, können Sie über Ihr Pfarramt spenden oder direkt an:
Dekanat Bad Windsheim, DE05 7625 1020 0225 2402 33 Stichwort „Kongo“.
Ihre Missionspfarrerin Barbara Müller